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„Geführtes Freeriding“ und mehr

Winterurlaub in der Region Heiligenblut

Von Karin Katzenberger-Ruf
Mit Blick auf den höchsten Berg Österreichs breite und zudem fast menschenleere Skipisten runter wedeln: Das ist ein echter Spaß, aber auch in Heiligenblut nur unter der Woche möglich. Die Hochgebirgsgemeinde im äußersten Nordwesten von Kärnten ist ein alter Wallfahrtsort mit imposanter Kirche.

Die Nähe zum 3798 hohen Großglockner sorgt je nach Sicht für „Magische Momente.“ Unter diesem Motto hat die Region sieben Veranstaltungen in ihr touristisches Angebot aufgenommen. Etwa die „Nacht der Sterne“ auf der 2600 Meter hohen Schareck, dem „Hausberg“ von Heiligenblut und direkt vom Ort aus mit der Seilbahn erreichbar. Wenn der nächtliche Himmel wolkenlos ist, schauen die Gäste von dort oben nach einem Einführungsvortrag im Idealfall in das unendliche All und machen danach eine kleine Nachtwanderung zum Gipfelkreuz. Aber bitte mit festem Schuhwerk. Denn es geht steil hoch und wieder runter. Rund 55 Pistenkilometer, zwölf Liftanlagen, zehn Hütten und eine 15 Quadratkilometer große Freeride-Arena im Tiefschnee: Das sind die Daten des Skigebiets von Heiligenblut.

„Geführtes Freeriding“ (das klingt zwar irgendwie widersprüchlich) steht ebenfalls auf der Angebotsliste besagter magischer Momente. Es kann einfach vernünftig sein, sich von einem erfahrenen Skilehrer durch unbekanntes Terrain leiten zu lassen. Die erste Adresse in Heiligenblut ist das Hotel Glocknerhof. Die Gäste können sich in originell gestalteten Zimmern unterschiedlicher Kategorien mit Namen wie „Edelweiß“ oder „Steinbock“ einquartieren und die „Grüne-Haube-Küche“ mit Zutaten aus der Region genießen. Das Hotel mit familiärer Atmosphäre ist im Besitz der Familie Pichler. Einen Skiverleih gibt es gleich nebenan. Mehr Infos unter www.derglocknerhof.at.

Im 16. Jahrhundert hat das Landgut Moserhof in Penk/Reisseck bei Mallnitz/Obervellnach seinen Ursprung. Die Inhaber Heinz und Gerhild Hartweger haben nahe des Haupthauses (das vor einigen Jahren abbrannte und im alten Stil neu aufgebaut wurde) ein Feriendorf aus historischen Almhütten und gemütlichen Häusern aus Bio-Vollholz errichtet. Heinz wollte in seiner Jugend eigentlich Schiffskoch werden. Doch nachdem sein älterer Bruder den Hof nicht übernehmen wollte und beruflich einen anderen Weg wählte, war für ihn klar, dass er die Familientradition fortführen würde. Mit seiner Frau hat er dafür die perfekte Partnerin gefunden. Sie nennt ihn gern „Bauer Heinz“. Zum Landgut gehört ein Reiterhof, aber auch Forstwirtschaft und Heinz Hartweger ist im Umgang mit Holz ein wahrer Meister. Er schreinert nicht nur Nützliches, sondern schafft Kunstwerke wie den Sessel aus einem Stamm oder allerlei Herzen, die sich prima als Tischdekoration im Restaurant oder in der Schnaps-Probierstube eignen. Dass die Gäste die Herzen gern anfassen, registriert der Hausherr mit einem Schmunzeln. Als Jäger ist Heinz Hartweger ebenfalls gern unterwegs. Aus dem, was er erlegt, zaubert wiederum Gerhild, assistiert von einer Beiköchin, herrliche Wildgerichte, die im Moserhof auf den Tisch kommen.

Auch mit dem Feriendorf, zu dem auch ein kleine Kapelle gehört, haben die Inhaber offenbar genau den Geschmack des Publikums getroffen. Die Gäste haben die Wahl, können je nach Saison die Frühstücks- oder die Verwöhnpauschale buchen. Sich erst mal in das Ferienhaus zurückziehen? Das ist für manche erst Mal die Alternative. Die meisten finden laut Heinz Hartweger aber dann doch Gefallen daran, den Tisch im Haupthaus mit anderen Gästen zu teilen. Er selbst ist, sofern möglich, gern selbst mittendrin und weiß herrliche Geschichten zu erzählen. Etwa die von Dreharbeiten auf dem Hof. Über die Sommermonate sind die Ferienhäuser schon jetzt so gut wie ausgebucht. Es gibt viele Stammgäste, die den Moserhof, direkt am Bergfluss Möll gelegen und mit einem eigenen Badeteich ausgestattet, zu schätzen wissen.

Auf einer Bergwanderung kann die 2000 Meter hohe Moseralm erkundet werden, oben angelangt wird deftige Kärntner Kost serviert. Abgesehen vom Mölltaler Gletscher gibt es vom Tal aus einiges zu entdecken. Kärnten ist Hohe-Tauern-Nationalpark-Region. Winterliche Spaziergänge (auch mit Schneeschuhen) samt Spurensuche im Schnee, Pferdeschlittenfahren, Langlaufen und Pistenvergnügen haben derzeit Saison. In der warmen Jahreszeit stehen Bergtouren auf dem Programm. „Es gibt so viel Ausflugsziele, die man gar nicht bei einem einzigen Urlaub entdecken kann.

Das ist ein Grund, immer wieder zu kommen“ sind sich Heinz und Gerhild Hartweger einig. Beide wünschen sich, dass die Region in dieser Hinsicht ihr wahres Potential entdeckt – am besten über Berge und Täler hinweg. Der Moserhof präsentiert sich im Internet unter www.moserhof.net. In den 1960er Jahren warb Kärnten vor allem mit seinen Seen um Gäste, war damals so etwas wie die Alternative zur italienischen Adria. So gesehen wurde dieser Teil Österreichs lange Zeit nur am Rande als Wander- und Skiregion wahrgenommen.

Mehr Infos unter www.nationalpark-hohetauern.at (wellness-tribune.de)