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Zoos: Orte der Ruhe und Hoffnung im Kampf gegen das Artensterben

IUCN bestätigt ihre zentrale Bedeutung

Ecuador-Amazonen im Zoo Neuwied

Ein Paar Ecuador-Amazonen im Zoo Neuwied. Die Tiere sind Teil eines Erhaltungszuchtprogramms. Foto Zoo Neuwied/Franziska Waked

20. Oktober 2023 Zoos strahlen eine besondere entspannte und stressfreie Atmosphäre aus. Kein Wunder, dass uns zoologische Gärten dabei helfen uns zu erholen und den Alltagssorgen zu entkommen. Das Beobachten von Tieren kann stressreduzierend wirken und das allgemeine Wohlbefinden steigern. Doch hätten Sie gewusst, dass Sie mit dem Besuch eines Zoos, wie beispielsweise dem Zoo Neuwied, einen Beitrag gegen das Artensterben leisten?

Im beständigen Einsatz gegen das globale Artensterben rücken nämlich Zoos, Aquarien und botanische Gärten immer stärker in den Fokus des Artenschutzes.

Dies unterstreicht ein kürzlich veröffentlichtes Positionspapier der weltweit größten Naturschutzorganisation , der Weltnaturschutzunion (IUCN), zum Artenschutz und Bewahrung der Artenvielfalt. Danach nehmen botanische Gärten, Aquarien und Zoos im Bereich des Artenschutzes eine immer wichtigere Rolle ein.

In menschlicher Obhut haben Arten die Möglichkeit zur Erholung

"Arten haben die Möglichkeit zur Erholung, insbesondere wenn sie durch die fürsorgliche Betreuung in menschlicher Obhut, wie sie von Zoos, botanischen Gärten und Aquarien geboten wird, unterstützt werden," betont Razan Al Mubarak, Präsidentin der IUCN.

VdZ: Ein Schlüsselspieler im Artenschutz

Eine Aussage, die insbesondere den Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), der seinerseits Mitglied der IUCN ist und dem 71 Zoos angehören, erfreut.

Allein im Jahr 2022 haben die Zoos über 11 Millionen Euro für Artenschutzprojekte in den natürlichen Lebensräumen bereitgestellt und zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt. Zudem engagieren sie sich in über 400 Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen, was maßgeblich zur Rettung bedrohter Tierarten beiträgt.

Diese Erhaltungszuchtprogramme sind ein zentraler Bestandteil des One Plan Approach der IUCN, der den Blick sowohl auf Tiere in der Wildnis als auch in menschlicher Obhut richtet.

Der Zoo Neuwied und sein Engagement für bedrohte Tierarten

Die Zusammenarbeit von Zoos mit Stiftungen wie dem Artenschutz und der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) ist ein Schritt in Richtung Artenerhaltung. Diese gemeinnützigen Organisationen setzen sich intensiv für den Schutz existenziell gefährdeter Tierarten und ihrer Lebensräume ein.

Der Zoo Neuwied beispielsweise zeigt sein Engagement, indem er beide Organisationen als Förderpartner bei der Durchführung ihrer internationalen Artenschutzprojekte unterstützt. Ein herausragendes Beispiel ist dabei die Unterstützung des Schutzes der Ecuadoramazone. Das Ecuadoramazonen-Projekt der ZGAP wird von dem rheinland-pfälzischen Zoo seit einem Jahr finanziell gefördert. Im Rahmen des Projektes wurden seit 1998 23000 Hektar Land erworben und als Schutzgebiet ausgewiesen. Für die Region „Las Balsas", die das bedeutendste Brutgebiet für die Ecuadoramazonen ist mit ca. 600 Tieren (Gesamtpopulation nur ca. 2000), wird ein Parkwächter finanziert, der die Tiere überwacht, Niskästen installiert und pflegt und Daten sammelt.

Der Zoo selbst hält ein Amazonen-Paar, das Teil des Erhaltungszuchtprogramms ist. „Eine Nachzucht ist leider noch nicht gelungen“, sagt Zoo-Biologin Alexandra Japes. Die Tiere sind aber erst seit 2021 zusammen.

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