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Otto-Haesler-Museum

Otto-Haesler-Museum

Sogar die Beleuchtung ist noch erhalten

Original eingerichtete Arbeiter-Bauhaus-Wohnung ist einzigartig 

Von Carola Faber

Das Grammophon funktioniert noch. Mit einem leichten Kratzen entlockt die Nadel der Schelllackplatte Musik der 50er Jahre. Schüler kennen den historischen Musikapparat  nicht mehr. Wenn sie bei den Führungen nach dem Lautstärkeregler fragen, öffnet Gerhard Meyer nur die kleinen Türen unter dem Gerät und sofort wird es lauter. Wie das alte Grammophon, gibt es zu jedem Raum und jedem Exponat im Otto-Haesler-Museum interessante Geschichten. „Otto Haesler ist der bedeutendste Siedlungsarchitekt in Deutschland, vielleicht in der Welt, seit Deutschland andere Nationen in der Lösung der Siedlungsprobleme weit überholt hat“, hieß es schon 1932 im Ausstellungskatalog der ersten amerikanischen Großausstellung der modernen Architektur im New Yorker Museum of Modern Art. Noch heute können sich die Besucher von der Einmaligkeit des Museums überzeugen. Zu sehen sind eine original erhaltene und eingerichtete Arbeiter-Bauhaus-Wohnung, eine Arbeiterwohnung im Einrichtungsstand der 50er Jahre, eine Flüchtlingsunterkunft des Jahres 1945, ein original Wasch- und Badehaus Baujahr 1931 und eine umfangreiche Fotoausstellung. Während Gerhard Meyer Spannendes mit vielen Aha-Erlebnissen der Bauhaus-Zeit erzählt, dürfen die Gäste im Badehaus auf original Sesseln der 30er und 50er Jahre sitzen. Bei dem anschließenden Rundgang erhalten sie einen Eindruck von der gelebten Nachbarschaft in der Bauhaus-Siedlung, in der man sich an den Waschtagen traf sowie zur Körperpflege in den Dusch- und Badekabinen, die nach der Stechuhr ablief. Die Original-Waschzuber und  rekonstruierten Rohrleitungen vermitteln dem Besucher ein architektonisch interessantes Bild. Die Arbeiter-Bauhaus-Wohnung mit unverändertem Mobiliar stellt das Leben in einem Arbeiterhaushalt auf einer Fläche von 46 Quadratmetern dar. Eine Etage hhler geht die Zeitreise in die 50er Jahre. Dort sind in einem Raum die Haesler Baukonstruktion aus Stahlgerüsten sowie Wand- und Bodenbeschaffenheit im Rohzustand zu sehen. Wie die restlichen Bereiche sind auch die Flüchtlingsunterkunft, die Notwohnung eines Kriegsheimkehrers und der Keller als ein besonders anschauliches Museum zum Anfassen gestaltet.

Das Museum ist jeden ersten Sonntag im Monat von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei.