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Schärfemolekül bremst Wachstum von Tumorzellen

Forscher fanden heraus was Capsaicin bei Brustkrebszellen bewirkt

Lea Weber und Hanns Hatt erforschen, wie Duft- und Geschmacksstoffe auf Tumorzellen wirken. © RUB, Marquard 

Forscher der Ruhr Universität Bochum fanden heraus, wie der Geschmackstoff Capsaicin, der für die Schärfe in der Peperoni oder Pfeffer sorgt, auch das Wachstum von Brustkrebszellen hemmt. 

Ihre Forschungsergebnisse stellten die Bochumer Wissenschaftler und Duftforscher um Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt und Dr. Lea Weber gemeinsam mit ihren Kollegen der Augusta-Kliniken Bochum, des Herz-Jesu-Krankenhauses Dernbach sowie dem Kölner Zentrum für Genomik vor. 

Die Forscher untersuchten eine besonders aggressive Brustkrebsform, den sogenannten Triple-negative-Typ, für den zur Zeit die Chemotherapie die einzige Behandlung darstellt, und fanden in den untersuchten Krebszellen eine Reihe klassischer Riechrezeptoren von denen einer, der sonst im fünften Hirnnerv, dem Nervus trigenminus, vorkommt, besonders häufig vertreten war. Die Wissenschaftler stellten fest, dass dieser Rezeptor mit dem Schärfemolekül Capsaicin und Helional, einem Duft nach frischer Meeresbrise, aktiviert werden kann. 

Und: bei Zellkulturen, in denen diese Rezeptoren mit Capsaicin oder Helional im Labor aktiviert wurden, vermehrten sich die Krebszellen langsamer. Außerdem starben durch die Behanlung vermehrt Tumrzellen ab und die überlebenden Zellen waren nicht mehr in der Lage, sich so schnell zu bewegen wie zuvor. Die Forscher folgern daraus, dass sie dadurch im Körper schlechter Metastasen bilden könnten. 

Sollte also in Zukunft der Rezeptor durch Medikamente angeschaltet werden können, so die Hoffnung von Professor Hanns Hatt, könnte sich daraus ein neuer Ansatz für die Behandlung von Brustkrebs ergeben.

Doch wer nun verstärkt zu Peperoni oder Pfeffer greift, den müssen die Wissenschaftler enttäuschen. Denn eine Aufnahme durch die Nahrung oder durch Einatmen reicht leider nicht aus.