Wellness-Tribune | Ihr Magazin für Wellness, Gesundheit, Fitness, Lifestyle

Gletscherskifahren im Herzen Österreichs

Tiroler Gletscher - atemberaubende Blicke über die Gipfel der Alpen

Von Carola Faber
Auf den fünf majestätischen Gletschern Tirols im Kaunertal, Stubaital, Pitztal, Hintertux und Sölden liegt mindestens bis zu zehn Monaten im Jahr Schnee –das ermöglicht Wintersportbegeisterten zu jeder Jahreszeit ein beinahe grenzenloses Pistenvergnügen. Wellness-Tribune stellt Ihnen an dieser Stelle drei Gletscher vor.


Stubaier Gletscher
Frühaufsteher werden auf jeden Fall belohnt. Gerade noch im leichten Morgendunst verhüllt schmiegt sich plötzlich ein silbernes Band um die Silhouetten der Bergspitzen. Nach und nach gleitet der weiße Glanz über die Schneefelder und bringt die winzigen Kristalle zum Funkeln. Dieser Augenblick lässt erahnen, welch wunderbaren Schneetag der Schifahrer genießen kann. Immer höher bringen ihn die Gondeln und Lifte in Richtung Himmel. Und immer grandioser entwickeln sich die Perspektiven. Ganz oben fühlt er sich wie in einem Königreich. Fantastische Panoramablicke bieten sich von den höchsten Punkten der „5 Tiroler Gletscher“. Kameras werden gezückt, um die unendliche Weite für die Ewigkeit zu bannen. Oder es wird ganz still dieser ergreifende Augenblick für die Erinnerung aufgesogen. Gerade an diesen schönsten Punkten und dem absolut richtigen Gefühl dafür  legt Schilehrer und Bergführer Patrick Ribis eine Pause ein. Er erklärt die Namen der fantastischen Bergformationen, denn als  Einheimischer kennt er die Gipfel wie seine eigene Westentasche, ist es doch für ihn gelerntes und gelebtes gleichermaßen. „Bei klarem Wetter reicht die Sicht weit mehr als 60 Kilometer“, sagt der Neustifter, der gerade eine Freerideschischule gegründet hat. „Freeride, es bedeutet für mich die Freiheit, seine eigene Spur zu ziehen.“ Wenn Patrick Ribis  dann die Fahrt über die Hänge aufnimmt und elegant über die Pisten wedelt, ist ihm an seiner Haltung der innere Jubel anzumerken. Seine Begeisterung für den Stubaier Gletscher wirkt schnell ansteckend. Auch wenn die Gäste sich an dem Panorama kaum satt sehen können, ist die Verlockung alle Abfahrten von Österreichs größtem Gletscherschigebiet vor den Toren Innsbrucks mit 110 Abfahrtskilometern selbst zu erkunden doch zu verlockend. Neben zahlreichen Bergerlebnissen wie dem Snowpark Moreboards Stubai Zoo, einer der besten Funparks Europas, gibt es selbstverständlich auch kulinarische Hochgenüsse: So werden zum Beispiel im Marktrestaurant Eisgrat schmackhafte Nudelgerichte in der höchsten Pastamanufaktur der Welt frisch hergestellt.

Hintertuxer Gletscher
Während sich Touristen, Einheimische und Profis, zu denen auch der Gesamtweltcupsieger Ivica Kostelic gehört, oben auf den Pisten tummeln, kann unter dem Gletscher Fantastisches bewundert werden. Einem Zufall ist die Entdeckung des faszinierenden Natur Eis Palastes im Hintertuxer Gletscher zu verdanken. Bei einer Bergtour im Jahr 2007 erblickte Roman Erler von Natursport Tirol eher beiläufig eine Spalte. „Ich dachte, die muss ich mir mal genauer ansehen“, erklärt der Bergführer heute bei den Touren durch den Eispalast. Damals ahnte er noch nicht, welch eisige Kostbarkeit er entdeckt hatte. „Da das auf den ersten Blick so starre Gletschereis durch die Fließbewegung der Eismassen ständig in Bewegung ist, wurde nach genauer Vermessung im Jahr 2007 und erneuter Vermessung im Jahr 2008 nur eine minimale Veränderung festgestellt. Die geringe Eisbewegung sowie die optimale Erreichbarkeit  waren Hauptgründe dieses Meisterstück der Natur für die Allgemeinheit zugänglich zu machen“, freut sich Erler. In der Nähe des höchsten Punkts am Hintertuxer Gletscher beginnt, nur 200 Metern von der Bergstation des „Gletscherbus 3“ entfernt, die eisige Reise. Vom Aussichtsplateau an der 3250 Meter hoch gelegenen „Gefrorenen Wand“ mit einem der schönsten Panoramablicke über die Zillertaler Bergwelt, führt der Weg bis vor die Tore des Palasts. Ausgerüstet mit einem Helm und einem Gurt mit zwei Sicherungsschlingen verläuft der Pfad per Handlauf und über Leitern durch das gesamte, ohne Einwirkung von Menschenhand, entstandene System, zu dem auch ein unterirdischer See gehört. Die in mystisches gletscherblau gehüllte Eingangshalle bildet die erste Station der Führung. Die Vielfalt des türkisblauen Farbenspiels bietet allein für das Auge ein Erlebnis. Lediglich das natürliche Sonnenlicht reicht aus, um die Halle in einen blauen Schimmer zu tauchen. „Nur Blautöne werden vom Eis reflektiert“, erklärt Erler das Phänomen. Anschließend führt der Weg in die Kristallkammer, deren Boden ein gefrorener Gletschersee ist . Die Kammer beherbergt funkelnde Eiskristalle in allen Größen und Formen. Durch Feuchtigkeitszufuhr und Temperaturunterschiede befinden sich die Kristalle in einem ständigen Veränderungsprozess. Nach der blauen Kammer folgt die rot erleuchtete Eiskapelle. Der 15 Meter hohe "Eispalast" präsentiert sich als  der Höhepunkt der Führungrund 25 Meter unterhalb der bestens präparierten Skipisten, . Beseelt und mit unvergesslichen Eindrücken aus der Unterwelt zurück, geht es wieder zu den erlebnisreichen Abenteuern auf der Piste.

Pitztaler Gletscher
Hoch, höher, am höchsten: Am 3440 Meter hohen Pitztaler Gletscher fährt die höchste Seilbahn Österreichs und dort befindet sich auch die höchste Aussichtsplattform mit Blick auf 50 Dreitausender. Zu dem weitläufigen Pistenangebot für jeden Geschmack und Anspruch gehört, neben dem Snowpark, der Halfpipe für Einsteiger, einer Geschwindigkeits - Messstrecke für Racer, zahlreichen Freeride Lines, auch eine sieben Kilometer lange Höhenloipe.  Zudem können Wintersportler Kuchenspezialitäten aus Tirols höchster Konditorei genießen Sie liegt auf unglaublichen 2.840 Metern Höhe. Die kleinen Köstlichkeiten zergehen auf der Zunge und geben dem anspruchsvollen Wintersportler wieder neue Kraft. „Bei uns kommt nichts aus der Tüte. Hier wird alles selbst gemacht. Etwa 800 bis 1000 Portionen Gebäck, Strudel oder Palatschinken bereiten wir täglich zu, eben  alles was der Schifahrer braucht“, erklärt Konditor Norbert Santeler, der seit 28 Jahren in dem Beruftätig ist. Zusammen mit seiner Tochter Stefanie produziert er in der Saison rund vier Tonnen Kaiserschmarrn. Ganz einfach ist die Betreibung einer Konditorei in der Höhe nicht. Das Team hat unter anderem häufiger Probleme mit dem Siedepunkt. Das Wasserkochen dauert auf dem Gletscher deutlich länger. „Je nach Wetterlage ‚geht‘ der Biskuit- oder Hefeteig besser, schlechter oder gar nicht auf“, weist Santeler auf die erschwerten Bedingungen hin. Davon spürt der Gast nichts. Was serviert wird, zergeht auf der Zunge. Die vielen Wintersportfreuden werden dort durch einen außergewöhnlichen Gaumenschmauss komplettiert und abgerundet. Wenn sich dann der Schitag langsam dem Ende neigt und die Gipfel in  einen zart rosa Schimmer getaucht werden, bleibt nur noch die Freude auf ein erneutes Schneevergnügen.

Informationen
Die vorgestellten Gletscher gehören zu den 5 Tiroler Gletschern. Auf diesen majestätischen Gletschern im Kaunertal, Stubaital, Pitztal, Hintertux und Sölden liegt mindestens bis zu zehn Monaten im Jahr Schnee –das ermöglicht Wintersportbegeisterten zu jeder Jahreszeit ein beinahe grenzenloses Pistenvergnügen.
Alle 5 Tiroler Gletscher sind schneesicher und abwechslungsreich. Überall wird ein perfekter Service geboten. Jeder Gletscher hat unabhängig von der 5er-Kombination seine ganz eigenen Qualitäten und Besonderheiten, die Skifahrer, Snowboarder, Sonnenhungrige und Gipfelstürmer immer wieder begeistern.
Der Skipass „White5“ bietet zeitliche Freiheiten, denn er gilt zwischen dem 1. Oktober und 15. Mai zehn Tage auf allen fünf Gletschern. Diese Tage können in dem Zeitraum flexibel abgefahren werden.

Weitere Informationen:
5 Tiroler Gletscher, Maria-Theresien-Straße 55, A-6010 Innsbruck, Tel.: +43.512.9008.632, Fax: +43.512.9008.625, www.gletscher.tirol.at

Übernachtungstipp: www.hintertuxerhof.at