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Mallorca und seine unbekannten Schätze

Flair und Lebensgefühl lassen jeden Aufenthalt zu einem Erlebnis werden

Von Carola Faber
(wt). Ein traumhafter Sommerabend: unter 500 Jahre alten Olivenbäumen sitzend, sind nur die Glöckchen weit entfernt weidender Zieg
en und das Zirpen der Grillen zu hören. Im Hintergrund glitzern die Lichter des Städtchens Montouiri. Ein Finca-Urlaub, wie in dem perfekt gelegenen Anwesen Puig Molto mit seinen großzügigen und geschmackvoll eingerichteten Zimmern, birgt aber weitaus mehr Schätze, als die Romantik des Augenblicks.

Die Gedanken schweifen zurück zu den vielen Erlebnissen und Eindrücken auf der größten Insel der Balearen. Mallorca erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit - und das aus gutem Grund. Es hat mit exzellenten Sportmöglichkeiten in allen Variationen bis hin zu Fahrrad- und Wandertouren weit mehr zu bieten als Strand und Party. Auch Naturliebhaber wissen Mallorcas Vorzüge zu schätzen. Das Landschaftsrelief mit sanften Hügeln, steilen Bergen und schroffen Klippen wird durch malerische Olivenplantagen, mediterrane Orangenhaine und blühende Mandelbäume ergänzt. Eine gute Möglichkeit in kurzer Zeit die Schätze Mallorcas zu entdecken, bietet die Erkundung mit dem Auto.

Eine Rundtour von Inca bis zum Cap de Formentor (etwa 160 Kilometer)

Die schmale Straße zeichnet sich durch unzählige Serpentinen und fantastische Ausblicke aus. Erster Haltepunkt ist das typische Bergdorf Caimari, das an den hügeligen Ausläufern des Gebirgszuges Serra de Tramuntana inmitten schönster Natur liegt und eine weite Sicht auf die umliegenden Täler und das prächtige Bergmassiv freigibt. Seit Jahrhunderten widmet sich Caimari dem Anbau von Oliven und der Herstellung des wertvollen Öls. Ein Besuch der traditionellen Ölmühle, in der man in die Geschichte der Olivenölproduktion eingeführt wird, ist empfehlenswert. An der Plaza Mayor liegen neben der Pfarrkirche das Franziskanerkloster sowie das Rathaus.
Weiter geht es bis zum Kloster Lluc. Unterwegs kann man immer wieder die Aussicht auf die beeindruckende Landschaft und die reizvolle Bergwelt genießen. Schließlich erreicht man das älteste und bekannteste Kloster der Insel, Monestir de Lluc. Seit dem Mittelalter gilt es als Mallorcas Zentrum der Marienverehrung. Die Entstehung des Klosters im 13. Jahrhundert geht auf den Fund einer schwarzen Madonnenstatue zurück, die der Hirtenjunge Lluc an dieser Stelle gefunden haben soll. Im Laufe der Jahre mit Edelsteinen reichlich geschmückt, ziert sie heute die eigens dafür errichtete Kapelle. Noch heute leben Mönche in dem gut erhaltenen Klosterkomplex, der aus der Kirche mit prächtiger Fassade und verschiedenen Gebäuden mit Museum, Klosterherberge und Internat besteht. Der weit über die Grenzen Mallorcas hinaus bekannte Knabenchor des Klosters singt seit über 500 Jahren in den Gottesdiensten der Klosterkirche.

Auf alle Fälle einen Ausflug wert ist die spektakuläre Halbinsel Formentor im Norden Mallorcas. Sie belohnt ihre Besucher aus den verschiedensten Perspektiven mit einer faszinierenden Naturkulisse. Fantastische Aussichtspunkte, wie der Mirador des Mal Pas, bieten an der abenteuerlichen Strecke eine beeindruckende Sicht über die schroffe Steilküste von Formentor und die winzige Felseninsel Es Colomer. Immer wieder lohnt sich ein Halt für die grandiosen Ausblicke auf die imposanten, ins Meer ragenden Felsmassive. Am Leuchtturm am Cap de Formentor endet Mallorca. Von drei Seiten umgibt das azurblaue Meer die Landzunge, die hier steil ins Mittelmeer abfällt. An klaren Tagen kann man sogar Menorca sehen. Ein Höhepunkt der besonderen Art ist sicherlich das großartige Naturschauspiel eines Sonnenuntergangs am Kap. Die eindrucksvolle Bergszenerie, der atemberaubende Blick auf die malerische Küste mit ihren charakteristischen Steilklippen, die raue Schönheit der Landschaft sowie die reizvollen Buchten entlang der Küstenlinie machen einen Besuch dieser Halbinsel absolut empfehlenswert.

Eine erlebnisreiche Tour von Palma über Esporles, Valdemossa und Sóller (etwa 120 Kilometer)

Ausgangspunkt ist Palma. Auf schöner und nicht zu kurvenreicher Strecke führt der Weg über Esporles zum Landgut Sa Granja. Auf dem großzügigen Gelände findet man das private Volkskundemuseum, Teiche mit Fontänen, uralte Bäume und seltene Blumen. Das Gut bietet eine Mischung aus herrschaftlichem und ländlichem Stil, denn neben seiner Funktion als Herrschaftssitz war es früher auch ein Landgut zur Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Das Gut mit seinem interessanten Herrenhaus verdankt seine Entstehung einem zehn Meter oberhalb des Hauses sprudelnden Wasserfall, der das darunter liegende Tal in einer fruchtbare Landschaft verwandelt.
Das heute als Kartause von Valldemossa bekannte Kloster zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Baleareninsel Mallorca. Bereits im Jahre 1835 wurden die Mönche aus dem Kloster vertrieben, und die einzelnen Klosterzellen verkauft. Diese neun Zellen befinden sich noch immer in Privatbesitz und beherbergen heute unterschiedliche Museen.
Als ganz besondere Sehenswürdigkeit des Klosters Cartuja de Jesús Nazareno gelten die beiden Klosterzellen Nr. 2 und Nr. 4. Hier hatten Frédéric Chopin und seine Lebensgefährtin, die französische Schriftstellerin George Sand, im Winter 1838/39 zwei Monate verbracht. Leider mussten die beiden ihren Aufenthalt in Valldemossa schon nach diesen zwei Monaten, wieder abbrechen, da sich die Tuberkuloseerkrankung Chopins wesentlich verschlimmerte. Obwohl der Aufenthalt der beiden im Kloster Cartuja de Jesús Nazareno nur sehr kurz war, zieht die tragische Liebensgeschichte noch heute zahlreiche Touristen an, die die Räumlichkeiten besichtigen möchten. Besonders romantisch gestaltet sich der Besuch, wenn aus den Fenstern der Häuser Chopins Klaviermusik erklingt: Eine plastische Vorstellung der damaligen Ereignisse könnten kaum anschaulicher erlebt werden. Über jenen Winter, den George Sand mit Chopin in der Kartause von Valldemossa verbrachte, verfasste sie das Buch "Ein Winter auf Mallorca". In diesem Werk beschreibt auch sie die Landschaft sehr malerisch und eindrucksvoll.
Nach kurvenreicher Weiterfahrt und einigen pittoresken Ausblicken auf das Meer ist der nächste Anlaufpunkt die Kleinstadt Deià. Sie liegt sehr idyllisch auf einem Hügel am Rand des Tramuntana-Gebirges. Das ehemalige Bergdorf lebt heute von seinem Ruf als Künstlerkolonie. Hier sollen schon berühmte Leute wie Pablo Picasso gewohnt haben. Die Häuser des Dorfes schmiegen sich an den oberen Teil des Berges. Mit den Künstlern siedelten sich natürlich auch Galerien, einige kleine Museen und Restaurants in dem Dorf an.

Sóller liegt im Nordwesten Mallorca in einem Tal, das quer zur Tramuntana-Bergkette verläuft und bis ans Meer reicht. Die idyllische Umgebung, das flimmernde Licht, die Farbvielfalt und das Stadtbild machen Sóller zu einem fantastischen Ort, der Jahr für Jahr viele tausend Besucher in seinen Bann zieht. Ein besonders eindrucksvolles Zeugnis von dem ehemaligen Reichtum der Stadt legen die schönen herrschaftlichen Bürgerhäuser mit ihren prachtvollen Fassaden ab. Bunyola, an der Strasse Palma-Sóller unterhalb der Serra de Tramuntana gelegen mit Blick auf Palma in der Ferne, hat 5.267 Einwohner. Zu der Gemeinde gehören die Ortschaften Bunyola, Orient, Baix d'es Puig sowie die Wohnsiedlungen von Palmanyola, Sa Font Seca, Sa Coma d'es Puig Verd und Ca's Binissalamer an.

Die Geschichte des folgenden Ortes Bunyola ist beachtlich. Beste Beweise dafür sind seine zwei bekanntesten Gebäude mit Gartenanlagen Alfàbia und Raixa, aber auch eine Reihe von bekannten Herrenhäusern. Die Gärten d`Alfàbia wurden ursprünglich als Sommerresidenz des Gouverneurs von Mallorca angelegt. Sie stellen ein Paradies aus Bächen, Wasserfällen, Zypressen und alten Säulen dar. Orient selber ist ein sehr kleiner und fast verlassen wirkender Ort mit wenigen Gebäuden. Das verbliebene Leben dreht sich heute hauptsächlich um den Tourismus. Dennoch ist ein kleiner Rundgang in dieser übersichtlichen Ortschaft wirklich lohnenswert. Der Rückweg nach Palma erfolgt über Santa Maria del Camí, einem Dorf, zu dem viele Straßen führen. Wer den alten Weg von Alaró kommend durch die Mandelhaine fährt, findet noch ein Stück des alten römischen Kopfsteinpflasters vor. Heute leben in der Gemeinde, die 130 Meter über dem Meer liegt, etwa 1.300 Einwohner, die Santamaries. Unter der Woche herrscht dort eine fast feierliche Ruhe, die nur durch den Wochenmarkt am Sonntag unterbrochen wird. In den Abendstunden wirkt die Silhouette der Serra de Tramuntana von Santa Maria aus bläulich kühl und filigran. Palma, eine der schönsten Metropolen des Mittelmeeres, bietet mit seinem milden Klima und den vielen Sonnenstunden ein vielfältiges Angebot für jedes Alter und jeden Geschmack. Auch dort ist das Flair und Lebensgefühl zu spüren, das jeden Aufenthalt zu einem Erlebnis werden lässt.

Weitere Informationen

Reiseführer: „Mallorca“, www.michael-mueller-verlag.de. Detaillierte und atmosphärisch hervorragende Ortsbeschreibungen sind für jeden Aufenthalt eine perfekte Unterstützung.
Finca des Jahres 2009: „Puig Molto“, www.espuigmolto.com
Charmantes und großzügig gestaltetes Hotel, das auch durch einen persönlichen Service, seine hervorragende Küche und die ausgezeichneten Weine des Weinguts Galmés i Ferrer bekannt ist.

Stadthotel „Puro“: www.designhotels.com. Designhotel im Herzen der Altstadt von Palma, direkt hinter dem historischen Gebäude von La Lonja dem mittelalterlichen Fischmarkt und heutigem kulturellen Zentrum, gelegen.

Mietwagen: www.autoeurope.de