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Zauberhaft

Mit dem Segway um den Walchsee

Von Carola Faber
Es scheint zu leben. Jawohl, in dem Gerät mit den zwei großen Rädern muss so etwas wie eine Seele stecken. Setzen wir einen Fuß auf die Passagierplattform, bewegt es sich sofort. Nur wenn die erfahrene Segwaylehrerin Manu das schwere Gerät festhält, gelingt der Aufstieg mit beiden Füßen – ohne runterzufallen.

„Das macht nichts. Es ist eine hochkomplizierte Technik, die erkennt sofort den Schwerpunkt des Fahrers. Erst den rechten Fuß, dann die rechte Hand. Anschließend die linke Seite. Immer ruhig und langsam“, mahnt die beherzte Manu. Nach den ersten Versuchen entwickelt sich tatsächlich so etwas, wie eine Eigendynamik. Wir dürfen auf dem Parkplatz üben – ganz langsam, im Schildkrötenmodus. Als Manu im Vorfeld ankündigte, die Bewältigung der steilen Tiefgarageneinfahrt wird die Abschlussprüfung, bevor die Rundtour startet, wurde uns etwas flau im Magen. Allerdings verfliegen schon nach wenigen Minuten die anfänglichen Bedenken. Wir dürfen inzwischen auch etwas schneller  fahren. Es macht Spaß. Ja, es macht sogar süchtig. „Wann geht die Einstiegsreise um den Walchsee endlich los?“ drängeln die ersten unserer Gruppe und schon starten wir. Einmal die Straße queren und dann nur noch auf geteerten Radwegen fahren. Passanten verdrehen ihre Hälse. Und die meisten haben dabei ein Lächeln auf den Lippen. Sie staunen über unsere kleine Segway-Gruppe. „Was ist das denn? Warum kippt der nicht um? Welche Reichweite hat er, und wo wollen die hin?“ scheinen einige Gedanken der Spaziergänger zu sein.  Bald schon stören die anderen Menschen nicht mehr. Mühelos geht es erst um den See und dann um das größte und noch ungestörte Moorgebiet Nordtirols: die Schwemm am Walchsee. Die Moorlandschaft entstand durch die Verlandung eines nacheiszeitlichen Sees und nimmt eine Gesamtfläche von etwa 60 Hektar ein. „Der Moorbereich wird von Zwischenmoorflächen mit zahlreichen kleineren Moortümpeln, ausgedehnten Großseggenbeständen und dichten Schilfflächen umgeben. Als einzige Brutstätte der Bekassine in Tirol ist die Schwemm mit Abstand das vogelkundlich bedeutendste Feuchtgebiet Tirols“, erklärt Manu, die in Walchsee aufgewachsen ist. Das besondere Kennzeichen der Schwemm sind die verschiedenen Lebensräume in den Moor- und Feuchtgebieten. Über Jahrtausende und ungestört sind vor allem die Hoch- und Übergangsmoorbereiche mit ihren einzigartigen Biosphären entstanden. Aber auch die Niedermoore an den Rändern der Schwemm, die durch landwirtschaftliche Nutzung ihr charakteristisches Erscheinungsbild erhielten, haben ihren Reiz und beherbergen zahlreiche schützenswerte Tiere und Pflanzen. 

Fivefingers: Erlebniswandern im Tiroler Kaiserwinkl 

Jedem Zeh einen eigenen Schuh zu verpassen ist schon ein komisches Gefühl. Maria Fischbacher-Jaehner kennt schon das Kichern ihrer Gäste, wenn sie zum ersten Mal die Fivefingers anziehen. Jeder Zeh wird einzeln in das eigene Abteil geführt. Es braucht ein wenig Übung bis alles richtig sitzt. Geduldig erklärt die Chefin vom Hotel Schick und talentierte Künstlerin die Vorzüge der Zehenschuhe. „Diese Schuhe verbinden das Gefühl des Barfußlaufens aus der Kindheit mit dem Schutz eines Schuhes. Die wenige Millimeter dicke Sohle ist ein völlig ausreichender Schutz gegen spitze Steine, Dornen und auch Kuhfladen. Dabei ist die Sohle  flexibel genug, um jede Bewegung des Fußes mitzumachen“, erläutert  die Gastgeberin. Der Aufwand lohnt sich. Kaum sitzt der Zehenschuh, beginnt eine  Nachtwanderung der besonderen Empfindungen. Der Vier Elemente Weg ist nach einer Idee und Konzeption von Maria Fischbacher-Jaehner entstanden. Das besondere Naturerlebnis führt um den Walchseer Kalvarienberg und ist als leichter Rundwanderweg etwa zwei Kilometer lang. Holzbänke laden an einzelnen Plätzen, die von Tiroler Künstlern gestaltet wurden, zum Besinnen und Nachdenken ein. Während der Tour sind ganz deutlich die Steinchen und Nadeln unter den Sohlen zu spüren. Der Übergang von moosigen Flächen durch einen kleinen Bachlauf wird ganz intensiv empfunden. Es entsteht eine außergewöhnliche Beziehung zwischen Körper und Umgebung. Die Dämmerung wirkt nicht beunruhigend, sondern unterstützt die inspirierende Atmosphäre der Plätze, an denen eine kleine Rast eingelegt wird. Maria Fischbacher-Jaehner liest dann passende Texte  von Autorin Traudl Schmitt vor. Die Verbindung zwischen der Atmosphäre des Ortes mit den vielschichtigen künstlerischen Auseinandersetzungen der vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer sowie dem eigenen Körper erreichen eine einzigartige Intensität. „Streichel deine Seele. Sei bereit für das positive Strömen in deinem Leben. In dir liegt viel mehr, als du selbst glauben kannst. Deine Seele ist weit, sehr groß breitet sich dein innerer Freiraum aus, in dem deine Lebenskraft strömt. In deiner inneren Weite liegt ein Schatz, der von vielen Leuchtpunkten umgeben ist. Unbewusstes hält sich ebenfalls in deinem Freiraum auf. Es kann eines Tages mit Deiner Kreativität herausströmen. Du wirst staunen, was alles aus der Umwandlung Seele ans Licht kommt, was sich zusammenfügt, vermehrt und entzündet zu besonderem Schaffen.“ Während die Barfußläufer den Worten lauschen, saugen sie gleichzeitig die Stille der kraftvollen Bergwelt auf und genießen den Zauber des Mondlichts auf dem Walchsee.

Wo der Käse noch in Handarbeit hergestellt wird

Erst sind es die lieblichen Wege durch die Wiesen, vorbei an schmucken Häusern und Höfen. Kurz nach der Querung eines Baches geht es schon bergauf. Ganz gleichmäßig im Tempo begleitet uns Wanderführer Gerhard immer weiter in Richtung Burgeralm. „Wandern bedeutet für mich so etwas wie Meditation. Man sagt ja auch, dass beim Gehen die Gedanken oder auch Probleme vergehen“, verrät der Einheimische. 

Die üppige Vegetation im Wald regt zu Diskussionen an. Wie heißen die Pflanzen? Gibt es hier viele Heilkräuter? Ab und zu nutzen wir die Fragestunden auch zu längeren Pausen, um ein wenig zu verschnaufen. Ein uriger Pfad durch den Bergwald lässt das erste Kurz-Ziel schon hörbar werden. Das Plätschern des Wassers wird stärker, lässt die Vorfreude auf schöne Fotomotive steigen. „Bezaubernd“, ruft eine Wanderin beim Anblick des malerischen Wasserfalls, der in sämtlichen Grüntönen schimmert. „Das ist nur ein kleiner Wasserfall. Wartet`s ab die Burgeralm liegt auch ganz toll“, lockt Gerhard weiter nach oben. Am Ende des Bergwaldes scheint die Alm schon zum Greifen nahe. Nach insgesamt rund 600 Höhenmetern ist es geschafft. Mit der Burgeralm erblicken wir die reinste Idylle. Almwirt Toni erklärt, wie er einmal wöchentlich den Käse herstellt. Gestärkt durch die kulinarischen Kostproben geht es noch ein paar Höhenmeter weiter: jeder Schritt führt dichter zum fantastischen Panorama, das vom Kaiserwinkel bis zum Inntal reicht. Blauer Himmel, grandiose Ausblicke und sympathische Erlebnisse komplettieren auch hier die genussvollen Erlebnisse für Augen und Seele.

Informationen

WanderHotels*Tirol, Brunnwald 400, A-6465 Nassereith

Tel: +43 699 190 36 975, info@wanderhotels.at, 

www.wanderhotels.at

www.hotelschick.com

„Für einen rundum gelungenen Berg- und Wanderurlaub in Tirol gibt es den perfekten Partner: die WanderHotels*Tirol.  28 familiär geführte Ferienhotels der 3- und 4-Sterne-Kategorie bieten seit mehr als 10 Jahren echte Tiroler Gastfreundschaft, einen umfassenden Wanderservice, der von Tourentipps bis zu geführten Bergwanderungen reicht, sowie zahlreiche Sport- und Freizeitaktivitäten. Dort gibt es ausgezeichnete Bergwanderangebote und Urlaubstipps für alle vier Jahreszeiten zu entdecken“.