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Die 100 Schlösser Route

Eine Radtour durch das Münsterland ist auch eine Zeitreise

Von Carola Faber

Die prächtigen Anwesen reihen sich wie die Perlen einer wunderschönen Kette aneinander. Nicht umsonst gilt das Münsterland mit seiner 100 Schlösser Route als Königin unter den deutschen Radtouren. Auf einer Länge von rund 960 Kilometern verbindet sie mehr als 100 Schlösser, Burgen, Herrensitze und Gräftenhöfe in der Region. 

Abseits der verkehrsreichen Straßen führt eine verlockende Schnupperradtour der 100 Schlösser Route von täglich rund 50 Kilometern durch die grüne parkähnliche Landschaft des Münsterlandes. Wiesen, Felder, Wälder und Flüsse bestimmen das Bild des idyllischen Landschaftsreliefs, das die schmucken Schlösser und Burgen einrahmt. Sie alle sind eindrucksvolle Zeitzeugen einer bedeutungsvollen Epoche. 

Von Nordkirchen nach Haltern am See 

Das Schloss Nordkirchen wird mit seinen typisch westfälischen und barocken Elementen auch gern als "Westfälisches Versailles" bezeichnet. Zudem gilt das wertvolle Juwel als größtes Wasserschloss Westfalens. Mit seinem 170 Hektar großen Park besticht es auch durch eine der schönsten Gartenanlagen. Bei einem Rundgang sind überall die Spuren berühmter Baumeister und Gartenkünstler aus Deutschland und Frankreich zu erkennen. Schon allein die ausgefallene Anordnung der Gräfte, Dämme und Wasserflächen ist besonders sehenswert. Kunstvoll gestaltete Brücken führen zu den auf einer Insel stehenden Hauptgebäuden. Architektur und Wasserflächen bilden einfach eine eindrucksvolle harmonische Einheit Im Schlossinneren setzt sich die Pracht fort. Wenn auch die meisten Räume als Fachhochschule für Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen genutzt werden, kann noch ein beträchtlicher Teil im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Hervorzuheben sind hierbei der prächtige Jupitersaal und die hochbarocke Schlosskapelle, die mit ihren kostbaren Stuckarbeiten, Deckengemälden und Holzschnitzereien ein Genuss für das Auge sind. Für besonders Interessierte werden außerdem Gartenführungen angeboten. Neben Alleen und Parterres warten dort auch die Orangerie, die Fasanerie und die Oranienburg auf ihre Besichtigung. 

Durch eine beschauliche Landschaft führt die Route bis nach Haltern am See. Umrahmt von ausgedehnten Waldgebieten liegt die Seenstadt inmitten des Naturparks Hohe Mark Westmünsterland. Einzigartige Seenlandschaften, Heide- und Moorgebiete, Flüsse, Kanäle, Bäche und idyllische Ortsteile bieten Abwechslungsreiches für jeden Geschmack. Der 300 Hektar große See stellt ein Paradies für Wassersportler und Naturliebhaber dar. 

Von Haltern am See nach Velen 

Schon um 1245 wurde in Velen eine Burg erwähnt. Berühmte Baumeister haben daraus im Laufe der Jahrhunderte ein Märchenschloss entstehen lassen. Seit 1988 wird das zauberhafte Gebäudeensemble als Schlosshotel genutzt und befindet sich noch heute im Besitz der Familie von Landsberg-Velen.

Hier bietet sich die Möglichkeit in die Welt des höfischen Lebens einzutauchen. Gäste können sich für kurze Zeit wie ein Schlossherr fühlen, denn das Sporthotel Schloss Velen ermöglicht vielfältige Arrangements, die ganz galant in eine besondere Verwöhnzeit entführen. Ein exzellenter Service in einzigartiger historischer Atmosphäre bildet den perfekten Rahmen für einen ausgefallenen Aufenthalt in dem so genannten „Märchenschloss des Münsterlandes“. Wohnen und Speisen wie ein Graf: selbst die kulinarischen Genüsse bestechen durch die Kombination regionaler Köstlichkeiten mit internationaler Raffinesse. 

Von Velen nach Billerbeck 

Das verwunschen wirkende Haus Loburg am nordwestlichen Stadtrand von Coesfeld liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Edelhofs „Markoldeswik“. Ursprünglich war die Anlage ein Zweiinselsystem, von dem später die Gräben der Vorburg beseitigt wurden. Das von den Herren von Graes 1580 errichtete Haus ist zu großen Teilen im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Während der Torflügel in Traufenstellung erhalten blieb, musste der ausgebrannte Torflügel wieder aufgebaut werden. Das hübshe Haus Loburg, das sich im Besitz der Prinzen zu Salm-Salm, ist von außen zu besichtigen. Ein weiteres imposantes Ziel der Route stellt Schloss Varlar zwischen Osterwick und Coesfeld dar. Ursprünglich (um 1122) wurde es als Prämonstratenserkloster gegründet. Im Zuge der Säkularisierung ging es 1803 in den Besitz der Wild- und Rheingrafen zu Salm-Grumbach, den späteren Fürsten zu Salm-Horstmar, Heute noch stellt es den Wohnsitz der Familie dar. 

Mit seiner historischen Altstadt und seiner außergewöhnlichen Lage inmitten der Baumberge lohnt der staatlich anerkannte Erholungsort Billerbeck ebenfalls einen Aufenthalt. Schon von weitem ist der imposante, weithin sichtbare Ludgerusdom zu sehen. Besonders romantisches Flair herrscht an der romanische Johanniskirche. Umgeben von  Speicherhäuschen, alte geschichtsträchtige Gebäuden und mit Kopfstein gepflasterten Gassen fühlt sich der Besucher gleich in eine andere Zeit versetzt. 

Von Billerbeck nach Münster 

Eine der schönsten Streckenabschnitte der 100 Schlösser Route führt von Billerbeck nach Münster. Mit dem Erbdrostenhof, Schloss Münster, Landgut Rüschhaus, der Wasserburg Hülshoff und der Kolvenburg berührt diese abwechslungsreiche Landschaft einige der berühmtesten Schlösser des Münsterlands. Vorbei an Bächen, Feldern, durch Dörfer in pittoresken Landschaften lohnen die prächtigen Häuser immer wieder zu einer längeren Rast. 

Zu den beliebtesten Zielen im Münsterland gehört die typisch westfälische Wasserburg Hülshoff. Dort wurde auch die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848) geboren. Der idyllische schöne Park mit seinen gepflegten Rasenflächen und schön angelegten Beeten, die mächtige Burganlage sowie das Droste Museum locken jedes Jahr zahlreiche Besucher an. (wellness-tribune.de)

Tipps

www.muensterland-tourismus.de 

www.sportschlossvelen.de