Nein, noch ist es nicht soweit. Hirschkäfer stehen noch nicht auf unserem Speiseplan. Foto: Andreas Gillner
3. März 2023 Die EU hat es ermöglicht: Insekten als Nahrungsmittel sind mittlerweile in Deutschland zugelassen. Die Novel-Food-Verordnung schreibt vor, dass Hersteller für jedes Insekt, das auf den Markt gebracht werden soll, eine Zulassung beantragen müssen. Diese werden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) geprüft und bewertet.
Welche Insekten sind als Nahrungsmittel zugelassen?
Aktuell sind in der EU vier Insektenarten als Lebensmittel zugelassen, darunter auch der Gelbe Mehlkäfer und die Hausgrille. Seit Januar 2023 ist auch der Getreideschimmelkäfer - oder auch Buffalowurm genannt - als Nahrungsmittel zugelassen.
Welche Vorteile haben Insekten als Nahrungsmittel?
Insekten haben zahlreiche Vorteile: Sie wachsen schnell, benötigen wenig Platz, setzen bei der Zucht wenig Treibhausgase frei und sind in der Regel nicht mit Antibiotika behandelt. Sie sind gesund und enthalten zahlreiche wertvolle Nährstoffe wie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, B-Vitamine, Kalzium und Spurenelemente. Darüber hinaus sind sie eine optimale Eiweißquelle, denn sie enthalten ähnlich viel Protein wie Rind, Schwein oder Pute.
In welchen Lebensmitteln können Insekten enthalten sein?
Insekten können in verschiedenen Lebensmitteln enthalten sein, wie beispielsweise Pizza, Keksen, Brot, Proteinriegeln oder Biermischgetränken. Bis zu zehn Prozent Insektenpulver dürfen hierbei verwendet werden. Allerdings müssen Lebensmittel, die Insekten enthalten, klar und verständlich in ihrer Zutatenliste darauf hinweisen. Auch auf allergische Reaktionen gegen Krebs- und Weichtiere sowie gegen Hausstaubmilben muss gewarnt werden.
In anderen Ländern sind Speise-Insekten bereits ein normaler Bestandteil des Speiseplans oder werden sogar als Delikatessen angeboten. In Mexiko sind beispielsweise Heuschrecken oder Ameisenlarven mit Knoblauch ein beliebter Snack. Auch in Nigeria sind geröstete Heuschrecken sehr gefragt. In Japan werden gekochte Wespenlarven als Delikatesse betrachtet.
Wo liegen die Nachteile von Insekten als Lebensmittel?
Allerdings gibt es auch Nachteile bei der Insekten-Zucht: Sie benötigt viel Energie, da die Tiere Temperaturen von 25 bis 30 Grad bevorzugen. Zudem besteht das Risiko, dass sich Keime ausbreiten, die mit Medikamenten bekämpft werden müssen. Auch gibt es in Deutschland bislang keine Haltungsvorschriften für Insekten, und die schonende Tötung von Insekten ist noch nicht ausreichend erforscht. Quelle: ARAG
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